Lamb Kebab
Frucht | Holz | ||
Säuregehalt | Tannine |
+49 157 57529014
Mo-Fr von 9 - 18 Uhr
winekiki – Kiki Kaschube
Wiesbadener Str. 7
90427 Nürnberg / Deutschland
Kostenloser Versand nach Deutschland ab 50,- € Versandkosten-Info
CO2-neutraler Versand Winekiki's Ökostrategie
Alle Preisangaben sind inkl. gesetzl. Mwst.
zzgl. Versandkosten
© 2016 winekiki.com
Vor einigen Jahren war ich in Frankreich, um Winzer und Freunde zu besuchen. Ich hatte eine Liste von Winzern dabei, die ich aufsuchen wollte. Da meine Französisch-Kenntnisse sehr bescheiden sind, half mir meine Freundin Anna bei Erstkontaktaufnahmen. “Oh, dieser Winzer ist praktisch mein Nachbar!” sagte sie und blätterte dabei im örtlichen Telefonbuch, als wenn sie das Verzeichnis der Top-Weingüter Frankreichs vor sich hätte. Als sie dann Bernard Vallette anrief, saß ich an ihrem Küchentisch und war aufgeregt wie ein Teenager. „Er sagte, Du kannst morgen kommen, oh, und er spricht sogar englisch“. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich ihn direkt selbst anrufen können. Darüber war ich sehr froh.
Am nächsten Morgen fuhr ich dann zu Bernard Vallette. Es war praktisch um die Ecke, so dass ich fast hätte hinlaufen können. Bernard erwartete mich bereits draußen und bevor ich meine Autotür schließen konnte, begrüßte er mich mit einem: „Bonjour. Ah, you know, we have no Beaujolais. I don’t make ANY Beaujolais anymore! I make Gamay“. Ja klar, dieses Beaujolais-Ding... Wenn Du schon immer mit dem Gedanken gespielt hast, in Frankreich ein Weingut zu betreiben, dann solltest Du wissen, dass man seine Weine bei der zuständigen Behörde deklarieren muss, um die entsprechende Ursprungsbezeichnung (z.B. Beaujolais) führen zu können. Wird Dein Wein abgelehnt, dann kannst Du diesen noch immer verkaufen, allerdings nicht mehr unter seiner Ursprungsbezeichnung. Bernard Vallette’s Wein war mit der Begründung abgelehnt worden, „atypisch“ für diese Region zu sein. Seit dem hat er keinen Wein mehr angemeldet.
Wir liefen über eine große Rasenfläche am Haus entlang und überblickten dann, landschaftlich sehr reizvoll, seine Weinberge. Der Wein war auf 6,5 ha angepflanzt, die Rebstöcke standen dicht aneinandergereiht (10.000 / ha). An manchen Stellen waren Löcher gegraben, um künftig Obstbäumen ein neues und glückliches Zuhause geben zu können. Gegründet wurde das Weingut vor 150 Jahren vom Marquis de la Guiche und später wurde es von Bernard’s Großeltern erworben.
Nach unserer Besichtigung der Weinberge gingen wir in den Keller und verkosteten bemerkenswerte Weine. Bernard Vallette macht einen wunderschönen Chardonnay und vier Weine aus der Gamay-Traube: Einen Rosé, einen Rosé-Crémant (méthode traditionelle) und zwei rote Weine. Die Weine werden mit Hilfe von natürlich vorkommenden Hefen, das bedeutet ohne Verwendung von Reinzuchthefen ausgebaut und auch nicht angereichert, das heißt, dass kein Zucker oder Traubendicksaft zur Erreichung eines höheren Alkoholgehaltes zugesetzt wird. Seit 2004 ist das Weingut bio-zertifiziert und seit 2006 bio-dynamisch (Demeter). Und diese dicht bepflanzten Rebstöcke? Alle Trauben werden mit der Hand gepflückt. Dies ist hier ein perfektes Beispiel eines Winzers, der keine Ursprungsbezeichnung braucht.